„Moin Itzehoe – wir schaffen das – zusammen“. So steht es auf einem Schild im Schaufenster eines Geschäfts in der Kirchenstraße. „Wir schaffen das“ – ein Ausdruck der Zuversicht, die so wichtig ist in diesen Tagen. „Zusammen“ – ein Ausdruck des Wissens, daß wir es nur schaffen, wenn wir gemeinsam Verantwortung füreinander übernehmen. Wie verbunden und damit auch abhängig voneinander wir nicht nur in unserer Gesellschaft, sondern in der gesamten Welt sind, führt uns die Corona-Pandemie eindringlich vor.
Im 16. Jahrhundert schrieb der englische Dichter John Donne: Keiner ist eine Insel, in sich vollständig. Jeder ist ein Stück des Kontinents, ein Teil des Ganzen… Jedes Menschen Tod ist mein Verlust, denn ich bin ein Teil der Menschheit. Vor sechzig Jahren hat der christliche Mystiker Thomas Merton dieses Wort Keiner ist eine Insel über seine Betrachtungen zu der grundsätzlichen Zusammengehörigkeit und Verbundenheit aller Menschen gestellt. Das grundlegende Gesetz des menschlichen Daseins heißt für ihn: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. In der Liebe liegt die Macht, die tiefe Verbundenheit zwischen uns und allen anderen Menschen, nah oder fern, wahrzunehmen und ihr entsprechend zu leben. In ihr liegt die Kraft, das auszubilden, was wir jetzt brauchen: ein wahrhaft solidarisches Bewusstsein. Jeder andere Mensch ist ein Stück von mir, denn ich bin ein Teil der Menschheit. Jeder Christ ist ein Teil meines eigenen Leibes, denn wir sind Glieder Christi. Was ich tue, wird auch für sie, mit ihnen und durch sie getan. Was jene tun, wird in mir, durch mich und für mich getan. Aber jeder von uns bleibt verantwortlich für seinen Anteil am Leben des gesamten Leibes. (Thomas Merton)
„Wir schaffen das – zusammen.“ Im Wissen um die tiefe Verbundenheit aller Menschen, darum, daß das, was wir tun, was ich tue, unmittelbare Auswirkungen auf andere hat, in der Nähe und in aller Welt. Und aus der Kraft, die die größte unter allen Kräften ist: die Liebe. (1. Kor 13,13)
Pastorin Dr. Wiebke Bähnk